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bürgerbegehren

gegen den Ausbau des Frankenschnellwegs

Wir haben nicht die eine Lösung, aber wir sind überzeugt: Die Tunnel-Pläne sind nicht mehr zeitgemäß! Es gibt genug Argumente, die gegen den Ausbau des Frankenschnellwegs in dieser Form sprechen. Deshalb fordern wir, die Planungen zu stoppen um eine offene Diskussion über Alternativen zu ermöglichen. Wir brauchen eine echte „Stadtreparatur“: klimaschonend, nachhaltig und finanzierbar. Damit alle Nürnbergerinnen und Nürnberger in einem Bürgerentscheid die Chance haben, über das Projekt mitzuentscheiden, zählen wir auf deine Unterschrift!

argumente

Nachfolgende Argumente nehmen Bezug auch unsere Begründung, warum wir einen Bürgerentscheid fordern.

mehr geld

Die aktuellen Kostenschätzungen für den Ausbau übersteigen eine Milliarde (1.000.000.000 €).

Auch wenn ein Teil davon mit Fördermitteln des Freistaates finanziert werden soll – am Ende des Tages handelt es sich auch dabei um Steuergelder, die bei anderen Projekten fehlen werden.
Und dann sind da zusätzliche Kosten, die bei der Milliarde noch gar nicht eingerechnet sind: etwa für die Umverlegung von Versorgungsleitungen, Anpassungen an Brücken und Unterführungen sowie den Bau des versprochenen „grünen Deckels“. Diese müssten von allen Nürnbergerinnen und Nürnbergern mitfinanziert werden – unter anderem über Gebühren für Kanalisation, Energie und Wasser.

Wir sagen: Lieber mehr Geld in Bildung, Kultur, Gesundheit und den öffentlichen Nahverkehr investieren – Dinge, die wir dringender brauchen! Man muss sich nur umschauen: Wie viele Schulen und Kindergärten müssten saniert oder überhaupt erst gebaut werden?

weniger lärm

Es wird derzeit von 12 Jahren Bauzeit gesprochen.

Das bedeutet: bis in die 2040er Jahre hinein muss der Verkehr über andere Routen geleitet werden und belastet nicht nur die angrenzenden Stadtviertel mit Lärm.
Für den Tunnelbau müssen gewaltige Erdmassen aus der Stadt gebracht werden. Zeitweise werden täglich hunderte Baustellen-LKWs zusätzlich auf den Straßen sein – und mit ihnen noch mehr Lärm, Staub und Abgase.

Wir sagen: lieber eine kleinere Lösung finden, Verkehr vermeiden und mit geringerem Aufwand eine echte Stadtreparatur durchführen! Das ginge dann auch in kürzerer Zeit.
Schau dir an, wie lange schon weniger gewaltige Bauprojekte dauern – und dann überleg dir, wie alt du sein wirst, wenn die Röhre fertig sein soll!

nicht mehr stau

Noch mehr Fahrspuren und der Tunnel werden zusätzlichen Fern- und LKW-Verkehr in die Stadt ziehen.

Schließlich stellt der Frankenschnellweg eine Abkürzung für die umliegenden Autobahnen dar. Der Tunnel soll den Durchgangsverkehr kreuzungsfrei unter der Stadt hindurchleiten. Für alle, die aus der Kernstadt kommen oder ihr Ziel dort haben, bleibt es an der Oberfläche bei Ampelkreuzungen, an denen weiterhin Staus entstehen werden. Wer schon einmal in München – der Stauhauptstadt Deutschlands – mit dem Auto unterwegs war, weiß: Auch dort hat der mittlere Ring trotz Tunnel keine Staufreiheit gebracht.

Wir meinen: Statt noch mehr Verkehr mitten durch die Stadt zu schleusen, sollten wir den Fernverkehr konsequent über die längst milliardenschwer ausgebauten Autobahnen um die Stadt herumlenken – und innerhalb der Stadt umweltfreundlichere, zukunftsfähige Lösungen schaffen.
Schau Dir mal an, wie mutig andere Städte vorangehen, z.B. Paris oder Barcelona, die wesentlich höhere Verkehrsbelastungen und Einwohnerzahlen haben.

mehr grün

Der Ausbau bedeutet einen erheblichen Verlust an Grün und eine immense zusätzliche Versiegelung.
Mit dem Verlust von Biotopen und zahlreichen alten Bäumen geht für Jahrzehnte auch deren ökologische Wirkung für die Luft und das Raumklima verloren. Zwischen Witschelstraße und Nopitschstraße sollen alle Bäume und Sträucher im Umfeld des FSW gerodet werden. Die Neupflanzungen werden Jahrzehnte brauchen, bis sie eine ähnliche Größe erreicht haben. Der versprochene „grünen Deckel“ überdeckt nur ein gutes Drittel der Tunnellänge. Wegen der geringen Erdüberdeckung auf der Betondecke kann er nur stellenweise mit großen Bäumen bepflanzt werden.

In einer Stadt, die jetzt schon stark versiegelt ist, führt das zu einem deutlichen Verlust an Lebensqualität und beeinträchtigt die Gesundheit der Menschen.
Und denk daran: Schon heute heizt sich die Stadt in den Sommermonaten extrem auf – während häufiger auftretende Starkregen wegen der hohen Versiegelung zu Überschwemmungen führen.

mehr zukunft

Ein Tunnelbauwerk belastet das Klima – und dauerhaft den städtischen Haushalt.

Allein der Bau des Tunnels würde enorme Mengen CO₂ freisetzen und gigantische Ressourcen verbrauchen. Tunnelbauten gehören zu den aufwendigsten Straßenbauwerken überhaupt und erfordern enorme Mengen an Beton. Damit verschärfen wir die Klimakrise weiter und entfernen uns weiter von dem Ziel die Klimaneutraliät Nürnbergs bis 2040 zu erreichen.

Wir fordern, den in Artikel 20a des Grundgesetzes festgeschriebenen Generationenvertrag ernst zu nehmen und die natürlichen Lebensgrundlagen besser zu schützen.Durch den Betrieb des Tunnels würden dauerhaft hohe Kosten auf die Stadt zukommen. Unterhalts- und Betriebskosten lassen sich nicht einfach aufschieben – sie fallen jedes Jahr an.

Schon 2010 wurden die jährlichen Betriebskosten des Tunnels auf 2,7 Millionen Euro geschätzt, heute dürften die Schätzungen noch deutlich höher liegen. Für ein Bauwerk, das längst aus der Zeit gefallen ist, belasten wir den Haushalt kommender Generationen über Jahrzehnte.
… und stell dir vor, was wir mit diesem Geld stattdessen für eine lebenswertere, nachhaltigere Stadt tun könnten.

lieber neue ideen

Personalkapazitäten und Haushalt der Stadt sind bereits angespannt.
Geld fehlt schon jetzt in wichtigen Bereichen wie Bildung, Kultur, Gesundheit und ÖPNV – oder es wurde bereits gekürzt. Für den Ausbau des Frankenschnellwegs mit Tunnel soll zusätzlich Personal eingestellt werden, das an anderen Stellen dringend gebraucht wird. Dabei bräuchte es für einen zukunftsfähigen Haushalt neue Ideen für die Stadt – aber sicher keine zweigeschossige Autobahn mitten durch.

Wir meinen: Es ist höchste Zeit, echte und nachhaltige Alternativen zu prüfen – Lösungen, die sorgsam mit unserer Stadt umgehen und sie wirklich zukunftsfähig und klimaresilient machen. Dafür braucht es auch gemeinsame Visionen, die Politik und Bürgerschaft miteinander entwickeln.
… und stell dir vor: Kein Durchgangsverkehr mehr, dafür sichere und schöne Rad- und Fußwege, ein attraktiver ÖPNV, mit dem auch Pendler gern in die Stadt kommen – und alles, was du täglich brauchst, erreichst du bequem zu Fuß.

Fakten zum geplanten Ausbau des Frankenschnellwegs >>

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„Der kreuzungsfreie Ausbau“ ist eine Mogelpackung, denn das Ergebnis ist weder kreuzungsfrei noch ist es nur ein „Ausbau“, sondern ein Komplettabbruch und vollkommener Neubau von Straßen und Tunnel.

Brigitte Sesselmann